Anlass zur großen Freude und Dankbarkeit hatte Sepp Lippacher, das „Trial-Urgestein“ des MSC Engelsberg: er ist gesund und fit und kann auch mit seinen 75 Jahren noch mithalten bei den Trialveranstaltungen. Mithalten ist hier natürlich etwas untertrieben, zumeist steht er auf dem Stockerl bei den Siegerehrungen, oder zumindest, wenn’s mal nicht so gut läuft, im vorderen Drittel. Seit 40 Jahren gehört das Trialfahren zum größten Hobby von Sepp Lippacher und seine „Karriere“ ist beeindruckend, bestimmt an 700 Veranstaltungen hat er seit 1982 teilgenommen. Nicht nur in Deutschland, auch im Nachbarland Österreich ist der Engelsberger aktiv, fährt auch dort über „Stock und Stein“ und beweist so seine Geschicklichkeit gepaart mit Konzentration und Erfahrung. Zu seinem 40-jährigen Jubiläum veranstaltete Lippacher ein Trial, dazu lud er seine Trialfreunde von damals, aber auch einige Fahrer aus der jetztigen zeit ein. 9 Sportler waren sehr gerne gekommen und gingen an den Start. Zwei Klassen, die Spezialisten und die fortgeschrittene Klasse wurden gebildet und gewonnen hat in der Klasse 3 der Spezialisten Mario Lippacher mit nur 9 Strafpunkten, vor Hans Käsmeier mit 31 und Stefan Lippacher mit 41 sowie Nils Hormel mit 45 Strafpunkten. In der Klasse 5, der Fortgeschrittene gewann Sepp Lippacher selbst mit 8 Strafpunkten, vor Klaus Kiermaier mit 15, Albert Hobmaier mit 17 und Anton Hellmaier mit 23 Strafpunkten. Die Pokale stiftete Sepp Lippacher natürlich selbst. Nach dem Turnier gab es eine kleine Siegerehrung im Hause Lippacher mit Verköstigung und anschließendem gemütlichen Beisammensein mit Fachgesprächen.
An die Anfänge seiner sportlichen Karriere im Trialsport kann sich Sepp Lippacher noch gut erinnern. Seinen ersten Trial fuhr er im Juli 1982 in Grafenau im Bayerischen Wald. Die Liebe zu diesem Motorrad-Geländesport reifte bei ihm allerdings schon 1970, als er bei der Bundeswehr als Kradmelder eingesetzt war. 1974 kaufte er sich eine 250er Honda, mit der er dann bei vielen Motorrad-Geschicklichkeitsturnieren teilnahm. Als dann 1980 der MSC Engelsberg gegründet wurde, gab es für den überaus fitten Sportler kein Halten mehr. Er kaufte sich 1982 die erste von bis heute 22 Trialmaschinen. Mit sehr viel Trainigseifer kam der heute 75-jährige in den Leistungsklassen schnell nach oben, sodass er 1987 schon an den deutschen meisterschaften teilnahm. Bei regionelen Meisterschaften – etwa dem Alpenpokal war er sehr erfolgreich. In den vergangenen Jahren begeisterte er sich immer mehr für (Oldtimer) Klassik-Trial. Den Deutschlandcup gewann er 2005 und 2007 und 2012 gelang es ihm, die Gesamtwertung des Österreich-Cups zu gewinnen. Dies ist nach wie vor seine große Leidenschaft.
Lippacher ist aber auch Trainer, bestimmt 50 Kinder und Jugendliche konnte er für den Trialsport begeistern und hat ihnen den Sport an Grund auf beigebrachtg. Er ist immer noch als Trainer aktiv und das mit großer Freude. Außerdem ist er sehr dankbar, in dieser schönen Zeit hineingeboren worden zu sein, sein Sport hat ihm soviel gegeben, wie er sagt. Er ist geistig frisch und körperlich fit, das führt er auf die Geschicklichkeit und die Konzentration zurück, die er immer braucht, um bei den Läufen (Trial ist kein Rennen!) seine Leistung zu bringen. Ans Aufhören denkt er übrigens noch nicht, denn sein herz schlägt nach wie vor für den Trialsport!
Bild 1: bei der Siegerehrung der Trial-Veranstaltung zur 40-jährigen Karriere von Sepp Lippcher. Von links: Nils Hormel, Hans Käsmeier jun., Mario Lippacher, Jubilar Sepp Lippacher, Klaus Kiermaier, Albert Hobmaier, Stefan Lippacher und Hans Käsmeier.